Eine französische Kleinstadt zum Verlieben, nur wenige Kilometer hinter der deutsch-französischen Grenze im Elsass. Colmar wirkt wie eine lebendige Ansichtskarte oder wie eine Kulisse für einen Disney-Film. Die drittgrößte Stadt im Elsass beeindruckt durch eine bezaubernde Altstadt mit wunderschönen Fachwerkhäusern, vielen guten Restaurants, Marktständen mit leckeren Köstlichkeiten und einem „Petite Venise“ – einem Venedig im Kleinformat.
Colmar, die drittgrößte Stadt im Elsass
Colmar ist mit knapp 70.000 Einwohner um einiges kleiner als Straßburg, besitzt aber in seinem kompakten Altstadtkern etliche Sehenswürdigkeiten. Das Stadtbild ist geprägt von wunderschönen, historischen Bauwerken und vielen kleinen Kanälen. Da Colmar seit dem 16. Jahrhundert unter wechselnder Herrschaft stand, findet sich in der Stadt ein bunter Mix verschiedenster kulturellen Einflüsse. In Colmar gibt es auch eine herausragende Küche mit elsässer Spezialitäten wie Flammkuchen, Eclairs und einem herausragenden Wein. In Colmar kommt der sinnliche Genuss nicht zu kurz.
Welche der entsprechend vielfältigen Sehenswürdigkeiten Ihr nicht versäumen solltet, verraten wir Euch hier:
„Petite Venise“ – Venedig im Kleinformat.
Petite Venise bzw. das Klein-Venedig ist wohl das meistfotografierte Viertel Colmars. Es verdankt seinen Namen den vielen Brücken, die den Fluss „Lauch“ überspannen. Idyllisch zieht sich die Lauch in kleinen Kanälen durch das Stadtviertel. Die pittoreske Schönheit von Klein-Venedig und Fischerufer ziehen aber auch gewaltige Menschenmassen an, die sich dann durch die engen Gassen dieser malerischen Kulisse schieben. Viele gemütliche Restaurants und Bars bieten Plätze direkt am Fluss. Man kann auch wie in Venedig in ein kleines Bootsteigen und sich durch die Kaäle schippern lassen. Idylle pur und ein wunderbarer Platz um den Abend zu genießen.
Das Unterlinden-Museum
Das „Musee-unter-Linden“ ist einer der kulturellen Höhepunkte von Colmar. Das Kunstmuseum, das im ehemaligen Unter-den-Linden-Kloster der Dominikanerinnen untergebracht ist, gehört es zu den meistbesuchten Museen Frankreichs. Das Unterlinden-Museum war früher eine der bedeutendsten Klosteranlagen im Elsass. Nach der Gründung im 13. Jahrhundert, war es lange Zeit Heimat der Dominikanerinnen und wurde im 19. Jahrhundert in ein Museum umgewandelt. Die Kunstwerke im Unterlinden-Museum stammen von der Steinzeit bis in die Gegenwart. Die gewaltige Sammlung an sakralen Kunstwerken geht bis ins Mittelalter zurück. Das prominenteste Ausstellungsstück ist der Isenheimer Altar vom Künstler Matthias Grünewald.
Colmars Kirche – Saint Martin
Die majestätische Kirche Saint Martin wurde in den Jahren 1234 bis 1365 erbaut und gilt als das wichtigste Bauwerk der gotischen Architektur im Elsass. Das Dach der Martinsmünster genannten Kirche fallen ist mit auffälligen, grünen Dachziegeln verziert. Der Südturm von Saint Martin ist seit dem Wiederaufbau im Jahr 1572 mit einem zwiebelförmigen Oberlicht versehen und verleiht der Kirche ihr charakteristisches Aussehen. Nach der Französischen Revolution war Saint Martin für kurze Zeit eine Kathedrale und wird teilweise noch heute als Cathédrale de Saint Martin bezeichnet. Offiziell ist das Martinsmünster jedoch eine Stiftskirche, was aber der imposanten Erscheinung keinen Abbruch tut. Allein der Turm von Saint Martin dominiert mit seinen 71 m Höhe das Stadtbild von Colmar.
Marché Couvert – die Markthalle von Colmar
Der Markt von Colmar findet in der historischen Markthalle von 1865 – der Marché Couvert – statt. Nachdem das wunderschöne Ziegelsteingebäude mit metallenem Dach jahrzehntelang für alle möglichen Zwecke genutzt wurde, sind dort jetzt Biohändler, Bauern und Restaurants vertreten. Hier in der Markthalle kann man sich mit allen erdenklichen Leckereien verwöhnen lassen. Die Händler verkaufen Obst und Gemüse, Käse und Baguette sowie regionale Spezialitäten. Lassen Euch von den zahlreichen Düften und Geschmäckern inspirieren und probiert Euch durch das kulinarische Angebot Colmars.
Das Pfisterhaus in Colmar
Das Pfisterhaus in der Rue des Marchands in Colmar, ist ein Bürgerhaus aus dem 16. Jahrhundert. Ein reicher Hutmacher ließ das Pfisterhaus im Jahr 1537 errichten. Den Namen „Pfisterhaus“ erhielt es jedoch erst im 19. Jahrhundert, nach der Familie, die es zu dieser Zeit bewohnte. Die architektonischen Merkmale des Pfisterhauses sind das spitze Dach, der über zwei Etagen reichende Erker und das achteckige Türmchen. Die Balkone sind aus verziertem Holz und die Wände sind mit aufwändigen Malereien geschmückt.
Rue des Marchands
Diese zentrale Straße in Colmars Innenstadt ist von zahlreichen alten Gebäuden umrahmt. Überall befinden sich kleine Cafés und Restaurants, die mit hausgemachtem Kuchen und guter elsässischer Küche zu einer Pause einladen. Hier kann man es sich in Colmar richtig gut gehen lassen.
Bartholdi-Museum und die Freiheitsstaue von Colmar
Eines der interessantesten Gebäude in der Rue des Marchands ist das Maison Bartholdi. Hier lebte früher der bekannte französischen Bildhauer Frédéric Auguste Bartholdi. Dieser Künstler hat unter anderem die New Yorker Freiheitsstatue geschaffen. In Colmar gibt es ein kleines Abbild der New Yorker Version. Die Freiheitsstaue von Colmar ist aus Kunstharz gefertigt und sieht genauso aus wie das Original in New York City (USA), ist allerdings mit nur 12 m Höhe deutlich kleiner. Sie steht auf einem Kreisverkehr im Industriegebiet nördlich von Colmar. Frédéric Auguste Bartholdi vermachte sein Haus nach seinem Tod an die Stadt Colmar, unter der Bedingung, dass es für Kunst genutzt wird. So wurde es zum Bartholdi-Museum, in dem zahlreiche von Bartholdis eigenen Werken ausgestellt sind.
Das Koifhus
Das frühere Kaufhaus – Koifhus – von Colmar ist eines der ältesten Gebäude der Stadt. Es wurde 1480 erbaut und diente zunächst als Zollstation. Durch seine zentrale Lage an der Rue des Marchands und der Grand’Rue, entwickelte es sich zu einem idealen Geschäftszentrum im mittelalterlichen Colmar. Im Erdgeschoss des Koifhus wurden früher Waren für den Im- und Export gelagert sowie verzollt und besteuert. Das Obergeschoss wurde für Versammlungen von Abgeordneten der elsässischen Reichsstädte genutzt. Nach der französischen Revolution wurde das Koifhus als Theater, Sitz der Handelskammer und Schule genutzt. Heute dient es vor allem für Veranstaltungen.
Die Dominikanerkirche von Colmar
Die gotische Kirche gehörte früher zu einem Dominikanerkloster, von dem heute aber leider nur noch dieser Sakralbau übrig ist. Die Errichtung der Dominikanerkirche begann bereits 1238 und dauerte bis ins 14. Jahrhundert. Ein Brand im Jahr 1458 sorgte dafür, dass das Dach und der Kreuzgang neu aufgebaut werden mussten. Die Dominikanerkirche ist nach der Kirche Saint Martin das größte und wichtigste Gotteshaus von Colmar.
Die Umgebung Colmars: Eguisheim, Riquewihr und Ribeauville
Auch die Städchen in der Umgebung wie Eguisheim, Riquewihr und Ribeauville solltet ihr Euch anschauen. Insbesondere Eguisheim ist ein Muss bei einem Elsass-Aufenthalt und hat es uns ganz besonders angetan. Eguisheim gehört zu den schönsten Dörfern Frankreichs, typisch elsässisch mit alten Gebäuden und Spitzdächern, bunten Farben und Fachwerkfassaden. Das mittelalterliche Dorf gefällt durch seine Überschaubarkeit, seine einzigartige Architektur, seinen Blumenreichtum im Sommer, aber auch durch seinen authentischen Charme zur Weihnachtszeit, wenn rund um den Weihnachtsmarkt viele Aktivitäten angeboten werden. Auch eine Tour zu der Burg bzw. den Trois Chateaux ist absolut empfehlenswert.