Eine kleine Insel, weit abgelegen im Atlantik, knapp 900 km von der Küste Portugals entfernt. Früher war Madeira für die Seefahrer der letzte Stopp vor der Atlantiküberquerung. Heute ist die Insel ein Paradies für Wanderer und Naturliebhaber. Urlaub auf Madeira, ist wie Urlaub in einer anderen Welt.

Madeira: Die Insel im Überblick

Madeira | Ribeira da Janela

Felsformation im Meer | Ribeira da Janela

Wo liegt Madeira?

Madeira liegt tief im Atlantik, 500 km von den Kanaren, 600 km von Marokko und 900 km von Portugal entfernt. Zusammen mit Porto Santo und den nicht bewohnten Inseln Selvagens und Desertas, bilden sie den Archipel Madeira. Die Inselgruppe gehört zu Portugal, ist aber eine autonome Region. Im Jahr 1420 wurde die damals noch unbewohnte Inselgruppe entdeckt und von portugiesischen Seeleuten besiedelt. Die Amtssprache ist Portugiesisch, die Hauptstadt ist Funchal.

Wann ist die beste Reisezeit für Madeira?

Die Temperaturen liegen über das Jahr bei rund 20 bis 25 Grad. Im Sommer ist das Wetter deutlich beständiger und der Himmel blau. Ab Mitte Oktober bis Ende März ist die feuchtere Jahreszeit. Dank dem Wind und dem Mikroklima findet sich aber auf Madeira auch dann ein sonniges Plätzchen. Die Insel ist gerade mal 741 Quadratkilometer groß und jeder Winkel ist im Rahmen eines Tagesausflugs zu erreichen.

Madeira | Typisches Haus in Santana

Typisches Haus in Santana

An- und Abreise nach Madeira?

Nach guten 3,5 Stunden Flug von Deutschland aus, landet man auf dem spektakulären Flughafen von Madeira. Spektakulär deshalb, weil er als einer der gefährlichsten Flughäfen gilt. Die Piloten müssen hier die Fallwinde ausgleichen und eine scharfe Rechtskurve fliegen. Für erfahrene Piloten ist das kein Problem sein, dennoch werden aufgrund der Wetterverhältnisse Flüge oft umgeleitet. Die Landebahn oder Runway von „Santa Catarina“, wie der Funchal Airport heißt, wurde auf Betonstelzen ins Meer verlängert und versetzt viele Touristen ins Staunen. Dagegen ist die Anreise für die Kreuzfahrttouristen in den Hafen von Funchal deutlich weniger spannend.

Wie viel Zeit braucht man für Madeira?

Die Insel ist nicht groß und für die Top-Sehenswürdigkeiten würde – ein Mietwagen vorausgesetzt – schon ein verlängertes Wochenende reichen. Da aber Madeira auch ein Naturparadies ist und sich bestens erwandern lässt, sollte man doch eine gute Woche oder 10 Tage für die Insel einplanen.

Unterkünfte auf Madeira

Madeira bietet Unterkünfte aller Art und für jeden Geldbeutel. Vom einfachen Fremdenzimmer bis hin zum Luxushotel. Besonders schön sind die überall auf der Insel zu findenden Quintas. Das sind alte Herrenhäuser, die zum Hotel umgebaut wurden. Es gibt auch richtig ausgefallene Unterkünfte, wie bspw. das Soulglamping. Hier wohnt man in einem geräumigen Kuppelzelt mit allen Annehmlichkeiten und genießt eine fantastische Aussicht. Aber auch andere Unterkünfte sind nicht weniger spektakulär.

Kuppelzelt | Soulglamping

Kuppelzelt mit Aussicht – Soulglamping

Kuppelzelt mit Aussicht - Soulglamping

Kuppelzelt mit Aussicht – Soulglamping

Infinitypool der Sunset Cliff Villas

Infinitypool der Sunset Cliff Villas

Madeiras Sehenswürdigkeiten

Funchal und der Fenchel

Beim Bummel durch die Natur und die Parks, kann man sich in etwa vorstellen, wie es hier früher geduftet hat. Die Hauptstadt Funchal verdankt ihren Namen dem wilden Fenchel, der früher hier überall wuchs. Ein Paradies für Pflanzenliebhaber ist Madeiras Hauptstadt Funchal immer noch. Die sogenannten Quintas der Zuckerbarone, deren alte Herrenhäuser mit riesigen Parkanlagen, erinnern an botanische Gärten und wer mit der Seilbahn in den vornehmen Stadtteil Monte schwebt, kann hier den früheren „Garten“ des englischen Kolonialisten William Reid besuchen.

Funchal bei Nacht

Funchal bei Nacht

Jardim Botanico & Monte Tropical Garden

Der Jardim Botânico da Madeira oberhalb Funchals, gibt einen hervorragenden Überblick über die Flora der Insel und ihre Pflanzen. Der Monte Palace Tropical Garden gilt ebenfalls als absolutes Pflichtprogramm bei einem Besuch der Blumeninsel. Ein Gesamtkunstwerk aus Skulpturen, Teichen, Azulejo-Bildern und dem Monte Palace Museum.

Cabo Girao

Der Aussichtspunkt Cabo Girão, der sich auf dem höchsten Vorgebirge Europas auf 580 Metern Höhe befindet, bietet einen fantastischen Blick über die Fajãs von Rancho und Cabo Girão sowie ein herrliches Panorama über das Meer und die Stadtbezirke Câmara de Lobos und Funchal. Im Rahmen der Renovierung erhielt der Cabo Girão eine Aussichtsplattform mit Glasboden. Dieser Skywalk ist zwischenzeitlich eine absolute Touristenattraktion.

Madeira | Cabo Girão

Blick vom Cabo Girão aus

Cascata dos Anjos

Der Cassata dos Anjas ist ein ca. 90 m hoher Wasserfall, der sich mitten auf die Küstenstraße ergießt. So etwas sieht man selten und dementsprechend ist auch der Zulauf. Dieses besondere Naturschauspiel kann man sogar aus dem Auto genießen. Einfach unter dem Wasserfall durchfahren und den Wasserfall damit quasi als kostenlose Autowäsche nutzen.

Madeira | Cascata dos Anjos

Wasserfall Cascata dos Anjos

Eine Schlittenfahrt von Monte nach Funchal

Als Madeira im Laufe des 19. Jahrhunderts zum Reiseziel reicher Briten wurde, entwickelte sich die Korbschlittenfahrt zu einer beliebten Touristenattraktion. Und so ist es bis heute geblieben. Zu einem Urlaub auf Madeira gehört einfach eine Korbschlittenfahrt.

Korbschlittenfahrt von Monte nach Funchal

Korbschlittenfahrt

Weitere Sehenswürdigkeiten in Funchal sind:

Die Catedral do Funchal Sé

Das Convento de Santa Clara

Die Quinta de Cruze

Der Palacio de São Lorenço

Das Reids Hotel und natürlich der

Mercado dos Lavradores:

Auf keinen Fall sollte man den Markt in Funchal versäumen. Das bunte Treiben auf den zwei Etagen des Mercado dos Lavradores sind unbedingt erlebenswert. Nahezu alle Früchte der Welt gedeihen auf Madeira und werden hier zum Verkauf angeboten. Die Lage der Insel am Golfstrom und das klare Wasser, bieten außerdem beste Lebensbedingungen für Meerestiere. Ganz besonders bekannt ist der Schwarze Degenfisch, der in einer Tiefe von 1.000 m lebt und gefährlich aussieht aber auch köstlich schmeckt.

Funchal - Mercado dos Lavradores | Obst

Obststand auf dem Mercado dos Lavradores

Funchal - Mercado dos Lavradores | Schwarzer Degenfisch

Schwarzer Degenfisch

Madeirawein

Zuckerrohr, das aufgrund des milden Klimas und der fruchtbaren Böden sehr gut gedieh, machte die Insel und die Großgrundbesitzer reich. Später lieferte der Weltmarkt den Zucker billiger und man stieg auf die Produktion von Wein um. Der Madeira-Wein gelangte zu Weltruhm. Bis auf wenige Ausnahmen, ist der Madeira Wein ein Cuvee aus verschiedenen Trauben. Sein einzigartiges Aroma verdankt er der früheren Reise zum Äquator, bei der der Wein karamellisierte. Heute erfolgt diese Veredelung vor Ort auf der Insel. Seinen extra hohen Alkoholgehalt bekommt der Madeira durch das sogenannte „Aufspritten“. Mit Brandwein wird die Gärung gestoppt, auch deshalb ist Madeira so süß. Eine Institution zum Verkosten und Kaufen des Madeiraweins ist „The Old Blandy Wineshop“ in Funchal.

Ruinas de Sao Jorge - Madeira

Ruinas de Sao Jorge

Madeira – ein Wanderparadies

Rund zwei Drittel der Insel stehen unter Naturschutz bzw. gelten als Naturschutzgebiet. Diese Welt lässt sich am besten zu Fuß bei einer Wanderung erkunden. Hier gedeihen Pflanzen, die man sonst kaum auf der Welt findet. Madeira kann mit einer ganzen Liste endemischer Pflanzen und Tiere aufwarten. Allen voran der „Laurissilva“, der Lorbeerwald im Parque Natural da Madeira, der im Jahr 1999 von der UNESCO zum Weltnaturerbe erklärt wurde. Bei einer Wanderung durch den Feenwald, mit seinen mit Farnen, Moosen und Flechten bewachsenen Bäumen, bekommt einen Eindruck, wie unsere Welt früher ausgesehen haben mag.

Feenwald | Teich im Nebel im Loorbeerwald

Teich im Nebel im Loorbeerwald

Loorbeerwald auf Madeira

Loorbeerwald auf Madeira

Wanderungen entlang der Levadas:

Die wohl bekanntesten Wanderwege Madeiras heißen Levadas. Levadas sind Bewässerungskanäle, von denen die Bewohner über die Jahrhunderte ein weitverzweigtes Netz in die Felsen der Insel geschlagen haben. Neben jedem Kanal verläuft ein schmaler Pfad auf dem entlang es sich hervorragend wandern lässt.

Levada-Wanderung | 25 Fontes - Risco

Levada-Wanderung 25 Fontes

Wanderung auf der Ponta de São Lorenço:

Die Ponta de São Lourenço ist eine Halbinsel im äußersten Osten von Madeira. Ein Küstenweg führt durch bizarr geformte Felsen und karge Vegetation, bis zur Ostspitze der Insel. Begleitet vom Tosen des Atlantiks wandert man über die Felszunge und hinter jeder Kurve warten tolle Aussichten.

Wanderung vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo

Wanderung vom Pico do Arieiro zum Pico Ruivo

Wanderung zum Pico do Arieiro:

Der Pico do Arieiro ist mit einer Höhe von 1818 m der dritthöchste Berg auf Madeira. Durch eine Passstraße ist der Gipfel – im Gegensatz zu den zwei höheren Gipfeln Pico Ruivo und Pico das Torres – voll erschlossen und daher der meistbesuchte Gipfel der Insel. Hier kann man hervorragende Aussichten genießen oder auch echte Wanderungen starten. Z. B. zum

Madeira | Pico do Arieiro

Blick vom Pico do Arieiro aus

Wanderung zum Pico Ruivo:

Der Pico Ruivo ist der höchste Berg der Insel. Die Wanderung vom Pico Arieiro zum Pico Ruivo auf Madeira (PR1) gehört zu den spektakulärsten Wanderungen, die man auf Madeira und sicherlich auch in ganz Europa machen kann. Die Wanderung führt auf fast 12 km durch die Bergwelt, entlang von Schluchten und bietet fantastische Ausblicke auf die umliegenden Täler. Durch die besondere Topologie Madeiras, ist das bergige Zentrum fast immer in Wolken gehüllt. Das besondere hierbei ist, dass man bei der Tour fast immer über den Wolken wandert und Aussichten wie aus einem Flugzeug erlebt.

Strände auf Madeira

Der vulkanische Ursprung der Insel und die Lava, sorgt dafür, dass es kaum typische Strände auf der Insel gibt. Die wenigen Strände Madeiras sind grau & steinig. In Calheta haben die Madeirer Sahara-Sand aufgeschüttet. Richtiges Beachfeeling stellt sich aber auch hier nicht ein, da die kleine Bucht rundum von Wellenbrechern umgeben ist. Ein weiterer Strand liegt bei Machico, nahe Funchal. Hier ist man allerdings sehr nahe am Flughafen, sodass man die Starts und Landungen der Flugzeige unmittelbar mitbekommt.

Ebenfalls feinsandig, aber fast schwarz ist der natürliche Sandstrand des Hafens von Seixal an der Nordküste der Insel. Der schwarze Sand und das Grün der Berge bieten zumindest ein tolles Fotomotiv.

In Porto Moniz gibt es gar keine Strände zum Baden. Aber dafür bietet der Ort Naturschwimmbecken inmitten einer atemberaubenden Kulisse. Diese Lavapools sind vor Jahrtausenden durch vulkanische Aktivitäten entstanden und werden durch die Brandung des Atlantiks immer wieder gefüllt. Das Schwimmen in den Natural Pools wird dort zu einem ganz besonderen Erlebnis.

Naturpools von Porto Moniz

Naturpools von Porto Moniz

Wer helle Sandstrände will, muss nach Porto Santo. Porto Santo ist berühmt für den neun Kilometer langen Strand mit feinstem goldgelbem Sand. Mehrmals in der Woche verkehrt eine Fähre zwischen Funchal und der Insel Porto Santo. Die Überfahrt dauert knapp über zwei Stunden und die Abfahrtszeiten ermöglichen es, die kleine Insel im Rahmen eines Tagesausflugs zu besuchen.