Im Nordosten von Namibia befindet sich angrenzend an die Länder Angola, Sambia, Simbabwe und Botswana ein schmaler Streifen Land. Der Caprivi-Zipfel bzw. die Sambesi-Region. Auf einer Länge von 500 Kilometern und einer Breite von bis zu 100 Kilometern befindet sich hier ein wildes und feuchtes Tropenparadies und eine einzigartige Landschaft in Namibia.

Bei Fragen zum Caprivi oder einem Namibia-Urlaub kommt gerne auf uns zu.

Safari mit dem Boot in der Sambesi-Region

Geschichte des Caprivi-Zipfel bzw. der Sambesi-Region

Der Caprivi-Zipfel wurde aufgrund eines Tauschgeschäfts des deutschen Grafen Georg Leo von Caprivi ein Teil von Namibia. Deutschland gab Gebietsansprüche an der Ostküste Afrikas ab und die Briten traten Helgoland und den Caprivizipfel ab. Der Caprivizipfel war den Deutschen wichtig, weil man dadurch Zugang zum Sambesi und somit eine Wasserstraße zum Indischen Ozean hatte. Der Caprivi-Zipfel teilte sich von 1994 bis 2013 in die Regionen Caprivi und Kavango auf. 2013 wurde die Region Caprivi im Rahmen der Dekolonisierung in Sambesi umbenannt. Die Region ist auch die Einzige in Namibia, die fast vollständig in den Tropen liegt.

Tiere des Caprivi-Zipfels

Caprivi: Vier Tierreservate auf kleinem Raum

Die Sambesi Region (ehemals Caprivi-Zipfel) ist die wasserreichste Region des Landes. Aufgrund der ganzjährig wasserführenden Flüsse Kwando, Okavango, Sabesi, Linyanti und Chobe, ist die Region ein wahres Tropenparadies. Die Vegetation ist sehr dicht, mit viel Baumbestand und Sümpfen. Dank des enormen Wasserreichtums ist dies auch eine der wildreichsten Gegenden Namibias. In diesem kleinen Stück Land liegen gleich vier Reservate: der Bwabwata National Park, der Mudumu National Park, der Mamili National Park und der Khaudum Nationalpark. Zudem schließt auf botswanischer Seite der Chobe National Park an. Da es keine Grenzzäune um die Parks gibt, können die Tiere ungehindert zwischen Namibia, Sambia und Botswana wandern. Auf unserer Fahrt durch den Caprivi überquerten immer wieder Elefanten die Straße und Hirten trieben ihre Kuhherden vor einem her. Das ist toll zu beobachten aber auch gefährlich. Zudem erfordern die Schlaglöcher auf der Strecke höchste Konzentration.

Krokodil am Flussufer | Caprivi, Sambesi-Region

Safari auf dem Wasser

Anders als in anderen Gebieten, finden im Caprivi nahezu alle Safaris auf dem Wasser statt. Bei einer Fahrt auf dem Safariboot durch die Flüsse und Sümpfe fühlt man sich wie in einer anderen Welt. Riesige Wände aus Papyrus, Gras und Schilf und dazwischen immer wieder kleine Inseln mit Baumbestand. Oft begegnet man Flusspferden und Elefanten oder trifft auf Krokodile am Flussufer.

Fauna & Flora am Caprivi-Zipfel | Sambesi-Region

Unterkünfte in der Sambesi-Region

Wir waren zu Gast in der Namushasha River Lodge und der Hakusembe River Lodge von der Gondwana Collection Namibia, die wir auch beide empfehlen können. Man wohnt in kleinen, einfachen Hütten am Ufer des Flusses und kann spannende Bootstouren durch die Sümpfe machen. Wer es einsamer mag, lässt sich als Gast der Namushasha-Lodge auf einem Hausboot absetzen.

Namushasha River Lodge im Caprivi-Zipfel | Sambesi Region

Hausboot der Namushasha River Lodge

Das Mbunza Living Museum im Caprivi

Neben der Hakusembe River Lodge liegt das „Lebende Museum der Mbunza“. Dieses, im Stil eines traditionellen Dorfes aufgebaute Museum ist ein Projekt der lokalen Bevölkerung der Kavango, die dort seit Jahrhunderten am Samsitu-See lebt. Bei einem Besuch erhält man einen Einblick in das tägliche Leben der Mbunza und einen Überblick über die traditionelle Kultur. Die Menschen im Dorf tragen anhand alter Fotografien rekonstruierte Kleidung aus selbst gegerbtem Leder, spielen alte Instrumente und führen traditionelle Tänze auf. Gesprochen wird Rukwangali, die meistverbreitete Sprache im Kavangogebiet. Diese wird von einem Guide ins Englische übersetzt. Wir fanden den Besuch dort äußerst interessant und insbesondere für Fotografen finden sich hier unendlich viele Motive.

Mbunza Living Museum im Caprivi

Mbunza Living Museum im Caprivi | Sambesi Region

Traditionelle Instrumente der Mbunza | Caprivi

Beste Reisezeit für den Caprivi-Zipfel bzw. die Sambesi-Region

Da es im namibischen Sommer von Oktober bis April in der Sambesi Region sehr heiß und schwül wird, sind die Wintermonate zwischen Mai und August besser für eine Reise in den Caprivi-Zipfel geeignet. Grundsätzlich ist die Gegend aufgrund der hohen Temperaturen und der Niederschläge ein Paradies für Moskitos. Deshalb unbedingt an Malaria-Prophylaxe denken und sich mit entsprechender Kleidung, Netzen und Sprays vor Stichen schützen.

Vögel im Caprivi-Zipfel

Vögel im Caprivi-Zipfel