Vancouver, die Metropole im Westen Kanadas, gilt als eine der schönsten Städte der Welt und zieht Besucher aus aller Welt an. Mit einer einzigartigen Mischung aus spektakulärer Natur und urbanem Flair, bietet die Stadt zahlreiche Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten. Hier gibt unendlich viel zu sehen und da Vancouver über ein gut ausgebautes Netz an Radwegen verfügt, lassen sich viele Sehenswürdigkeiten mit dem Fahrrad erreichen.
Vancouver erleben: Fahrrad oder E-Bike
An fast jeder Ecke der Stadt gibt es Verleihstationen für Fahrräder. Einer davon ist Puzzle E-Ride. Da Sam von Puzzle E-Ride uns das beste Angebot machte und zudem noch eine Station in unserem Hotel, dem Paradox Vancouver hatte, mieteten wir hier. Die Fahrräder waren in einem prima Zustand, und wurden jeden Abend gewartet. So konnten wir morgens immer früh mit frisch geladenem Akku ohne Probleme starten. Der Fahrradhelm war im Mietpreis inkludiert und eine Karte mit Fahrradwegen gab es auch dazu. Die Preise der Anbieter für Fahrräder, e-bikes und Scooter variieren stark. Es lohnt sich also im Vorfeld zu recherchieren. Da Vancouver auch recht hügelig ist, empfiehlt es sich ein e-Bike zu mieten. Einige unserer Aktivitäten stellen wir hier kurz vor.
Mit dem E-Bike nach Vancouver Downtown & Coal Harbour
Vancouver Downtown ist bekannt für sein lebhaftes Nachtleben. An der neonbeleuchteten Granville Street findet man jede Menge Restaurants, Bars und Clubs. Der Commodore Ballroom ist ein Musikclub in dem auch viele Livebands auftreten. Er gilt als Kanadas einflussreichster Nachtclub. Tagsüber ist Vancouver Downtown ein geschäftiges Einkaufsviertel mit vielen Geschäften und Luxusboutiquen. Imbisswagen und zwanglose Mittagslokale sind überall zu finden. Vom Canada Place, einem in der Optik eines Schiffs errichteten Terminal, gehen Kreuzfahrtschiffe ab. Hier befinden sich auch sehr viele Fahrrad-Verleihstationen und es verlaufen auch diverse Fahrradwege. Direkt daneben liegt Coal Harbour. Coal Harbour ist bekannt für seinen Jachthafen mit dem Blick auf die Bergkulisse. Hier heben auch regelmäßig Wasserflugzeuge ab. Der Seawall, ein asphaltierter Wander- und Fahrradweg, führt entlang der Küste in Richtung Stanley Park.
Stanley Park: Ein Naturjuwel mit dem Fahrrad erkunden.
Der Stanley Park ist eines der Wahrzeichen Vancouvers und ein Muss für jeden Besucher. Dieser riesige Stadtpark bietet endlose Möglichkeiten für Aktivitäten. Spazier- und Radwege schlängeln sich durch den dichten Regenwald, der von tosenden Meereswellen umspült wird. Eine Fahrradtour durch den Stanley Park ist absolut zu empfehlen. Der Fahrradweg beginnt im Süden des Stanley Parks und führt entlang der Parkküste. Vorbei an den Totem Poles (Marterpfähle) und unter der Lionsgate Bridge durch, fährt man durch Wälder, sieht riesige Bäume und Wiesen und immer wieder Kunst sowie die schöne English Bay. Der Blick auf die Skyline von Vancouver ist absolut atemberaubend! An der Westküste des Parks wartet ein Sandstrandabschnitt, der zu einer kurzen Pause verleitet. Hier am Third Beach treffen sich am Abend Musiker und Hippies aus aller Welt, um gemeinsam zu trommeln und den Sonnenuntergang zu genießen. Die Küste ist aufgrund der Felsformationen an der Westseite sogar noch schöner als im Osten. Zu beachten ist hierbei, dass man den Fahrradweg nur in eine Richtung befahren darf.
Granville Island: Künstler und Kulinarik
Granville Island ist eine kleine Halbinsel in Herzen von Vancouver, die auch sehr gut mit dem Fahrrad zu erreichen ist. Dieses Einkaufs- und Kulturviertel liegt am False Creek unter dem südlichen Ende der Granville Street und ist ein Paradies für Kunstliebhaber und Feinschmecker. Von Granville Island starten auch viele Bootstouren und auch die Stadtfähren legen hier an. Es macht unheimlich viel Spaß durch die bunten Märkte zu schlendern und an den Essensständen die verschiedenen Köstlichkeiten zu probieren. Die Granville Island Brewing Company bietet hier auch Verkostungen lokaler Biere an.
Gastown: Historischer Charme und die Dampfuhr
Gastown ist der älteste Teil von Vancouver, besticht durch seine kopfsteingepflasterten Straßen und historischen Gebäude und lässt sich mit dem Fahrrad gut erreichen. Hier befindet sich auch die berühmte Gastown Dampfuhr, die stündlich Dampf ablässt und ihr Glockenspiel präsentiert. Hier gibt es etliche schicke Boutiquen und hervorragende Restaurants aber je weiter östlich man kommt, umso mehr Armut und Elend findet sich auf den Straßen.
Dr. Sun Yat-sen Classical Chinese Garden: Mit dem e-Bike nach Asien
Dieser klassische chinesische Garten an der Carrall Street in der Chinatown von Vancouver bietet Ruhe und Schönheit inmitten einer pulsierenden Großstadt. Er ist einer der wenigen authentischen chinesischen Gärten im Stil der Ming-Dynastie außerhalb Chinas und ermöglicht einen Einblick in die chinesische Kultur. Für die Gestaltung des Gartens waren mehrere Landschaftsarchitekten sowie diverse Experten aus China verantwortlich. Er wurde nach chinesischen Baumethoden des 14. Jahrhunderts errichtet. Um den Park größer erscheinen zu lassen, wurden keine geraden Linien verwendet. Von hier aus startete auch eine interessante Tour mit Robert Sung Tours durch die unzähligen Restaurants und Essenstände in Chinatown. Zum Abschluss der „A wok around“-Tour erlebten wir eine der interessante Teezeremonie bei Daniel Lui im Chinese Tea Shop.
Capilano Suspension Bridge Park: Ein schwindelerregendes Abenteuer
Wenn man die Attraktionen der Stadt noch gut mit dem normalen Fahrrad hätte erkunden können, waren wir bei der Bike-Tour zur Capilano Suspension Bridge doch froh, dass wir E-Bikes gemietet hatten. Von Downtown Vancouver hierher sind es zwar nur rund 10 km aber die letzten 5 km sind recht steil. Aber auch dieser Weg lohnt sich. Die Hängebrücke über den Capilano River ist ein schwindelerregendes Abenteuer, wenn gleich es in den europäischen Alpen deutlich höhere und längere Brücken gibt. Nervenkitzel ist aber garantiert und die Wege durch den Park eröffnen atemberaubende Aussichten auf den Regenwald. Der Baumwipfelpfad und der Cliffwalk sind weitere Highlights dieses Parks.
Fahrrad-Tour zum Grouse Mountain: Abenteuer in den Bergen
Wenige Kilometer von der Capilano Suspension Bridge liegt die Talstation des Grouse Mountain. Diese wenige Kilometer auf dem Fahrrad bzw. eBike haben es aber in sich. Von hier aus geht es mit der Gondel auf den 1.231 Meter hochen Hausberg Vancouvers. Die Skyride-Seilbahn bietet spektakuläre Ausblicke auf die Stadt.Im Sommer bietet der Berg Wandermöglichkeiten, während er im Winter ein Paradies für Skifahrer und Snowboarder ist. Der Grouse Grind ist ein 2,9 km langer Gipfelpfad, der eine Höhendifferenz von 853 m überwindet. Jedes Jahr wandern mehr als 100.000 Leute diesen Pfad auf den Gipfel hinauf. Als durchschnittliche Aufstiegszeit werden 90 Minuten veranschlagt – Spitzenläufer erreichen das Ziel in unter 30 Minuten. Einen Radweg zum Gipfel konnten wir leider nicht ausmachen, allerdings waren unsere Akkus auch nicht mehr so voll. Anstatt Fahrrad wählten wir die gemütliche Fahrt mit der Skyride-Gondola.
Grouse Mountain Aktivitäten
Oben kann man u.a. „The Refuge for Endangered Wildlife“ besuchen. Das etwa zwei Hektar große Zentrum für Naturschutz, Bildung und Wissenschaft ist besonders für Bärenfreunde einen Besuch wert, denn hier kann man zwei Bärenwaisen bei ihren täglichen Beschäftigungen zusehen. Eine der neuesten Attraktionen, das sogenannte „Eye of the Wind“, war leider geschlossen. Adrenalinjunkies können Aktivitäten wie Ziplining und Paragleiten wahrnehmen. Es gibt auch eine Holzfäller- und Greifvogel-Show. Eine komplette Übersicht der angebotenen Aktivitäten findet ihr hier.
Mit dem Fahrrad um den Fals Creek: Science World
Die Science World in Vancouver ist ein Museum für alle Altersgruppen, das sich ganz der Welt der Wissenschaft verschrieben hat. Dieses naturwissenschaftliche Museum bietet Wissenschaft zum Anfassen, Experimentieren und live Erleben. Eigenständiges und spielerisches Experimentieren mit Mathematik, Physik, Biologie, Chemie und Technik entführt die Besucher in die Welt der Wissenschaft. Wechselnde interaktive Ausstellungen begeistern die Besucher. Untergebracht ist das Museum in einer Kuppel am östlichen Ende des Meeresarmes False Creek. Die Kuppel war eine der Hauptattraktionen der Weltausstellung Expo 86 und wurde anschließend für 19,1 Millionen Dollar umgebaut. Die Eröffnung des Museums erfolgte 1988, ein Jahr später kam das OMNIMAX-Kino im obersten Teil der Kuppel hinzu.
Fazit: Vancouver mit dem Fahrrad erleben
Vancouver ist eine Stadt, die so viel bietet, dass man Wochen bräuchte während man ja meist nur wenige Tage zur Verfügung hat. Die Stadt ist super geeignet um sie mit dem Fahrrad zu erkunden. Auch das Zusammenspiel mit dem Autoverkehr funktioniert gut. Es scheint fast, als ob die Autofahrer nichts aus der Ruhe bringen kann. Nicht einmal ortsunkundige Radler, die entgegen der Fahrtrichtung abbiegen. Gleiches gilt übrigens für die Fußgänger, die Fahrradfahrern nachsichtig ausweichen, wenn man mal die falsche Spur erwischt hat. Umgekehrt weichen Fußgänger und Jogger auch gerne mal auf den Radweg aus, um besser voranzukommen. Gegenseitige Rücksichtnahme lautet das Zauberwort.