Krank im Urlaub: Die Reiseapotheke

Wir alle kennen es: Kaum tritt man den langersehnten Urlaub an, passiert es. Die Nase läuft, der Hals kratzt oder der Kopf dröhnt. Der Traumurlaub ist vermasselt und den traumhaften Strand erkennt man nur noch vom Hotelbett aus. Leider ist niemand vor Wehwehchen oder ernsteren Erkrankungen auf Reisen gefeit. Rund jeder zehnte Deutsche wird im Urlaub bzw. im Ausland krank. Gut, wer mit einer Reiseapotheke vorgesorgt hat.

Andere Länder – andere Medikamente

Es gibt definitiv Schöneres als im Urlaub krank zu werden. Krank sein ist schon schlimm genug aber wer fernab der Heimat auch noch die fehlenden Medikamente suchen muss, hat es schwer. Viele Arzneien haben im Ausland andere Namen oder sind überhaupt nicht zu bekommen. In nicht wenigen Urlaubsländern sind auch minderwertige Fälschungen im Umlauf oder die Beipackzettel lassen sich aufgrund der Sprache nicht korrekt lesen. Bei falscher Dosierung kann das sogar richtig gefährlich werden. Deshalb erspart eine im Vorfeld zusammengestellte Reiseapotheke viel Unsicherheit und Ärger.

Was immer in die Reiseapotheke gehört

Sonne, Strand und Meer gehören für viele Menschen zum perfekten Traumurlaub. Leider sind Sonnenbrand, Sandflöhe, Stechmücken oder sogar Quallen oft untrennbar damit verbunden. Ein Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor zwischen 30 und 50 und Insektenspray gegen die Plagegeister sind deshalb unabdingbar. Allerdings muss das Sonnenschutzmittel auch regelmäßig und frühzeitig aufgetragen werden. Ist die Haut erst einmal verbrannt oder mit Stichen übersäht, lindern Antihistaminika als Gel oder Creme den Juckreiz. Auch bei Allergien oder allergischen Hautreaktionen ist es sehr nützlich. Ganz wichtig ist außerdem ein Desinfektionsmittel, zur Versorgung kleinerer Schnitte oder Wunden. Gegen eine eventuell auftretende Reisekrankheit, wirken sogenannte Antivertiginosa, die es als Tabletten oder Kaugummis gibt. Sie lindern Schwindel und Übelkeit, beseitigen aber nicht deren Ursache.

Wer Insulin oder Blutdrucksenker benötigt, sollte sich vor jeder Reise ausreichend damit eindecken. Da es in vielen Ländern Einfuhrbeschränkungen für bestimmte Medikamente gibt, sollte man für diese eine ärztliche Bescheinigung – möglichst in der jeweiligen Landessprache – mitführen.

Husten, Schnupfen, Fieber im Urlaub

Auch in südlichen Gefilden ist es möglich, sich eine Erkältung einzufangen. Insbesondere wenn im Zimmer die Klimaanlage auf Hochtouren läuft und es im Freien sehr heiß ist, kommt es schnell zu einer Erkältung. Deshalb gehören Halstabletten, Nasenspray und Hustenlöser in jede Reiseapotheke. Gegen leichtes Fieber und Schmerzen helfen Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen. Auch ein Fieberthermometer sollte im Gepäck sein.

Fremdes Essen und Montezumas Rache

Oft schlägt die Küche im Urlaubsland auf den Magen. Das liegt häufig an der geringeren Wasserqualität oder an sonstigen Verunreinigungen der Mahlzeiten. Rund 20% der Urlauber erkranken deshalb an Durchfall. Durchgegarte Mahlzeiten und sauberes Wasser aus versiegelten Flaschen sind aus diesem Grund oberste Pflicht. Leitungswasser sollte gemieden werden oder vor dem Trinken abgekocht werden. Wenn Montezuma dennoch zuschlägt, sollte der Flüssigkeits- und Salzverlust durch geeignete Elektrolytepulver ausgeglichen werden. Zudem können Kohletabletten oder Loperamid-haltige Medikamente (Imodium) helfen. Diese Mittel hemmen die Darmfunktion für etwa 48 Stunden, können aber auch Krämpfe oder Blähungen auslösen.

Hilfe bei Verletzungen und Unfällen

Aktivurlauber (Wanderer, Bergsteiger, Radfahrer) setzen sich oft einem erhöhten Verletzungsrisiko aus. Für leichte Prellungen oder Zerrungen sollte deshalb Heparinsalbe oder ein kühlendes Schmerzgel eingepackt werden. Außerdem sollten Mullbinden, Kompressen, Pflaster, Schere und Einmal-Gummihandschuhe nicht fehlen. Um Zecken und Splitter aus der Haut zu entfernen hilft eine Pinzette.

Antibiotika nur für den Notfall

Bei heftigeren bakteriellen Infektionen kommen Antibiotika zum Einsatz. Diese auf Reisen oft verordneten, gegen mehrere Erregertypen wirkenden Breitbandantibiotika, sollten allerdings nur im Notfall eingesetzt werden. Dies ist der Fall wenn innerhalb von 24 Stunden kein Arzt zu erreichen ist. In Ländern mit guter medizinischer Versorgung gehören also Antibiotika nicht zwingend in die Reiseapotheke.

Reiseapotheken sind individuell

So unterschiedlich die Menschen – so unterschiedlich fällt die Reiseapotheke aus. Es gibt zwar eine richtige Grundausstattung aber es gibt nicht nur eine richtige Reiseapotheke. Menschen haben verschiedene gesundheitliche Probleme und Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt. Vor Antritt der Reise gilt: Wo liegen die gesundheitlichen Probleme und was hilft dagegen. Auch das Reiseziel (Tropen, Dschungel, Gebirge, Wüste), die Art des Urlaubs (z.B. Trekkingtour, Tauch- oder Strandurlaub) und die medizinische Versorgung im Urlaubsland spielen eine Rolle. Zusätzlich sind mögliche Risiken und Nebenwirkungen der Medikamente zu beachten. Ein ganz besonderes Augenmerk gilt chronischen Erkrankungen. Zusammengefasst gilt: In die Reiseapotheke gehören grundsätzlich alle Medikamente, die zur Hausapotheke gehören, ergänzt um die Medikamente gegen typische Reisebeschwerden. Beraten Sie sich außerdem mit Ihrem Arzt oder Apotheker, ob Wechselwirkungen mit anderen Arzneien bestehen.

Reiseapotheke bei Flugreisen

Auf längeren Flügen sollten täglich einzunehmende Medikamente in ausreichender Menge ins Handgepäck gepackt werden.

Auslandskrankenschutz

Wichtig: Denken Sie auf jeden Fall auch an einen Auslandskrankenschutz oder an einen Reisekomplettschutz.

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PS: Wenn Sie schon eine Reiseapotheke besitzen, sollten Sie vor jedem Urlaub die Haltbarkeitsdaten prüfen und abgelaufene Medikamente ersetzen. So fahren Sie gut vorbereitet und entspannt in den Urlaub – und kommen auch wohlbehalten wieder heim.